Sonntag, 6. Dezember 2009

De nuevo Evo



Dass Evo Morales die Präsidentenwahlen gewinnen würde, war klar. Seine Gegner waren nicht enrst zu nehmen: Entweder sitzen sie im Gefängnis oder sie stehen unter Anklage oder zumindest unter Korruptionsverdacht oder sie sind einfach nur unbedeutend. Die einzig spannende Frage vor den Wahlen war: Würde Evo Morales mit seiner Bewegung zum Sozialismus in den zwei Kammern des Parlaments die Zweidrittelmehrheit erhalten, die für Verfassungsänderungen und andere wichtige Entscheidungen notwendig ist?

Nun, im Senat hat er es geschafft, und im Abgeordnetenhaus kam die MAS auf sagenhafte 63 Prozent. Selbst von einer wirklichen Polarisierung im Land kann man nicht mehr sprechen: Evo gewann in sechs von neun Departamentos die Mehrheit. Und wenn ich demnächst wieder einmal in La Paz in einen Minibus steige, weiß ich, dass acht von zehn Fahrgästen Evo-Anhänger sind. Hier nämlich erreichte der ehemalige Cocabauern-Anführer fast 80 Prozent.

Auch für die Defensoría del Pueblo gingen die Wahlen eigentlich gut aus: Die ehemalige Defensora del Pueblo, Ana Maria Romero de Campero, und der ehemalige Defensor de Potosí, Eduardo Maldonado, wurden für die MAS in den Senat gewählt. Nun hofft die Institution auf die beiden Fürsprecher, wenn es um die Besetzung des Chefsessels und die Ausarbeitung des neuen Gesetzes über die Defensoría del Pueblo geht.

Foto: Wastl

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