Montag, 27. Juli 2009

Stadt in Weiß



Der Winter in La Paz ist nicht wirklich lang. Er ist auch nicht mit einem strengen deutschen Winter zu vergleichen. Der Wind ist ein bisschen kälter als sonst, nachts sinken die Temperaturen noch ein bisschen weiter nach unten, untertags brennt die Sonne noch ein bisschen unbarmherziger. Aber sie scheint jeden Tag. Jeder Morgen beginnt mit einem Blick in einen stahlblauen Himmel und guter Laune.
Es sei denn, es schneit. Tatsächlich wird der Pazeñer Winter in Schneefällen gemessen. Zum Zählen der Schneefälle genügt pro Winter in der Regel eine Hand. Aber wenn es oben in El Alto auf der Hochebene, 200 Meter über La Paz, schneit, dann stauen sich die Lastwagen in die Yungas kilometerlang, und es ist allen Zeitungen eine Aufmachung wert. In La Paz spürt man in der Regel nur, dass es noch kälter geworden ist.
Heute morgen aber waren auch der Prado, die Altstadt und die Dächer des Zentrums für ein paar Stunden weiß überzuckert. Das letzte Mal soll das in den achtziger Jahren passiert sein. Ich überlegte kurz, ob ich nun doch eine Heizung kaufen soll. Aber dann sagten die Metereologen für diesen Winter nur noch einen einzigen letzten Schneefall voraus - und den übersteh´ ich jetzt auch noch ohne.





Die Fotos sind diesmal nicht von mir, sondern von meiner Kollegin Sandra Martinez.

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