Dienstag, 28. August 2007

Das Auge der Erinnerung





Vor vier Jahren, am 28. August 2003, hat in Peru die Wahrheits- und Versoehnungskommission nach 18 Monaten Arbeit einen neunbaendigen Bericht abgegeben. Das Ergebnis der Untersuchung: In den Zeiten der "politischen Gewalt" zwischen 1980 und 2000 sind nahezu 70.000 Menschen im Land ermordet worden oder einfach verschwunden. Die Graeueltaten teilen sich auf zwischen den staatlichen Militaers auf der einen Seite und den Terrorgruppen Leuchtender Pfad und Revolutionaere Bewegung Tupac Amaru auf der anderen. Opfer beider Seiten waren vor allem die armen, indigenen, kechuasprachigen Bauern der Sierra, die eigentlich befreit werden sollten. Es wurden ganze Doerfer ausradiert.

Ein Mahnmal in Lima erinnert an die Toten: el "ojo que llora", das "weinende Auge". Um einen grossen Stein, dem heilende Kraefte zugesprochen werden, legt sich ein Labyrinth aus kleinen Steinen, und jeder von ihnen traegt einen Namen, den Namen eines Toten.





Und wenn wir schon bei Graesslichkeiten der Geschichte sind: Am 29. August jaehrt sich zum 18. Mal die Entfuehrung und Ermordung nahezu des gesamten Studentenrats der Universitaet San Marcos in Guatemala-Stadt im Jahr 1989. Eine Geschichte und ein Plakat aus Mittelamerika. Gegen das Vergessen. Unter meiner Einladung zur Gedenkveranstaltung stand: Los mártires no se lloran, se imitan. Die Maertyrer beweint man nicht, man macht es ihnen nach . . .




1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

hallo Uschi!!

ich weiß gar nicht was ich schreiben soll.... nur so viel auch mir laufen die Tränen... Da fragt man sich warum man sich über einen doffen Nachbarn aufregt während tausende Kilometer von einem entfernt unschuldige Menschen so unmenschlich behandelt werden!!!

Aber ich denke so lange Geld- und Machtgeile Unwesen an oberster Stelle eines Landes sitzen, wird sich so schnell nichts ändern.

Viele liebe Grüße von einer sehr nachdenklichen Gisela